Heißkleber auf Metall:

Es hat den Anschein, als ob Heißkleber auf Metall, vor allem großen dicken Teilen, nicht kleben würde. Das liegt aber nicht daran, dass die Oberfläche ungeeignet ist, sondern an der guten Wärmeleitung des Metalls:

Sobald der Heißkleber das Metall berührt, wird er nämlich augenblicklich abgekühlt, noch ehe er sich damit verbunden hat. --- Wenn man aber das Metallteil vorher (mit z.B. einem Heißluftgerät) auf die Temperatur bringt, wo der Kleber flüssig und klebrig wird, (ca.120-200 Grad) dann klebt das Zeug besser als mancher Zweikomponenten-Kleber.

Weiches Schaumgummi kleben, also Schwämme und ähnliches: geht mit Bau-Silikon. Ist ebenfalls elastisch und klebt an fast jeder Oberfläche. Sonst notfalls etwas in die Poren einreiben.

Fahrrad-Reifenflicken trotz Gummi-Rippen:
also Schleifen von Gummi:
Durch Geschwindigkeit.
Reifen- Flickzeug besteht normalerweise aus Gummi-Flicken mit einer glatten durch Folie geschützten Seite zum Vulkanisieren, sowie einer Vulkanisierungsflüssigkeit und einem Stückchen Sandpapier.
Hier geht es um das Sandpapier: Damit geht es einfach nicht: Die Schläuche haben heute keine glatte Oberfläche mehr, sondern das Schlauchgummi hat irgendwie so Rippen, die ein dichtes Verkleben von Flicken unmöglich machen.
Zwar kann man mit Sandpapier die Gummi-Oberfläche irgendwie aufrauhen, aber unmöglich eine Rippe wegschleifen.
Das Problem liegt daran, dass das Gummi von den Schleifsand-Körnchen zwar erfasst wird, aber sich daran verhakt, eine Weile gedehnt und mitgezogen wird, um dann unbeschädigt zurückzuschnappen.
Etwas besser geht so eine Rippe mit der scharfen Kante eines Tapeten-Messers abzuschaben. Aber mühsam und nicht so gut.
Irgendwann habe ich mal meine Mini-Bohrmaschine mit einem Schleif-Röllchen ausprobiert, weil ich sie grad zur Hand hatte. Verblüffend, aber obwohl das auch nur Sandpapier ist, geht es wunderbar.
Der Unterschied ist die Geschwindigkeit des Auftreffens der rotierenden Sandkörnchen auf die Gummi-Rippe. Nun überwiegen wohl die Trägheitskräfte, vielleicht auch eine Elastizitätsverzögerung irgend einer Art,
aber die Sandkörnchen greifen das Gummi und schleifen es wie jedes andere Material.
Wer also eine Mini-Schleifmaschine hat, oder öfters Reifen flickt: Das ist der Tipp dafür!!!
Man könnte natürlich auch versuchen, das Gummi mit Kältespray steif zu machen und dann normal zu schleifen. Hab ich aber noch nicht ausprobiert.

Gewächshausfenster/Notverglasungs- Kunststoff: Dieser klar durchsichtige knapp 1Millimeter dicke Kunststoff wird in Baumärkten von der Rolle verkauft. Meist 1m oder 1,20Meter breit. Ein Quadratmeter kostet so ca 15 Euro, wenn ich mich richtig erinnere. Der Kunststoff ist relativ steif wie eine Platte, wenn man kleinere Stücke davon betrachtet. Die Rollen haben ja auch einen Mindest-Wickelradius von 30cm oder so.
Gewächshausfenster-Kunststoff lässt sich mit einem Heißluftgebläse (so ein Handgerät bis 500 Grad für 20 Euro) erwärmen und wird bei schätzungsweise 170 Grad ganz weich und lässt sich in beliebige Formen biegen. Macht man es noch heisser, oder zieht es zu stark, wird es dabei allerdings weiß und undurchsichtig. Aber man kann eine Kante warm machen und rechtwinklig über ein Lineal knicken (irgendwelche Handschuhe anziehen, sonst nicht anfassbar bei der Temperatur) So kann man aus dem Zeug leicht durchsichtige Gehäuse für kleine elektronische Module formen oder 3-dimensionale Blumenkasten-Hauben, man kann es zum absoluten Feuchtigkeitsschutz über eine Geräte Frontplatte mit vorstehenden LED und Schraubenköpfen etc ziehen-da formt es dann kleine Buckel für- und liegt trotzdem platt auf der Frontplatte auf, wo man es dicht mit Silikon oder 2K-Kleber verklebt. (Meine neue Spülmaschinensteuerung. Wasser und Strom—da muss man gut isolieren--) Ja, verkleben kann man das Material auch ziemlich gut. Auch mit Heisskleber—aber dabei muß man natürlich die Form stabil halten, weil der Kunststoff dann auch weich wird.
Gewächshausfenster ist nicht grade ein Material zum „tiefziehen“, aber ein bischen verformen geht. Viele Kunststoffe sind in gewissem Masse tiefziehfähig. Ich nehme gerne die Wände von Wasserkanistern und ähnliches. Man muss eben ausprobieren, was sich eignet.

Küchenschneidebretter aus Kunststoff, diese meist ca 2cm-dicken Plastikplatten mit geriffelter Oberfläche, -selbst im Sperrmüll manchmal zu finden- sind thermoplasisch und Stücke lassen sich leicht auf jede Achse aufschmelzen und dann mit einem Bohrschrauber drehen und einem scharfen Messer zu Seilrollen und ähnlichem drechseln.

Lötflussmittel kann man zwar kaufen, wenn einem aber im Zuge der künftigen Entwicklung Deutschlands auf das Niveau eines heutigen “Entwicklungslandes” (Das wollen wir doch nicht hoffen, meine langfristige Prognose ist eher eine internationale Angleichung der Industrieländer von beiden Seiten aus) die Knete ausgehen sollte, oder man es sofort braucht, kann man auch einfach Kiefernharz aus Nachbars Vorgarten nehmen. Qualmt etwas stärker, macht mehr Rückstände, aber geht. (besser als McGuyvers Tricks jedenfalls) Ev in Spiritus auflösen.

Piezo-Lautsprecher / Buzzer / Piepser, Lötflussmittel und Silberleitlack, kalt löten, klebelöten:

Piezo-Piepser bei denen die Drähte abgebrochen sind, so dass z.B. ein Rauchmelder unbrauchbar wird, oder man will einen neuen Kontakt anlöten oder so:
Diese auf ein dünnes Metallblech geklebten Keramikplättchen sind auf der Rückseite mit einer dünnen Silberschicht beschichtet und 1 oder 2 Drähtchen dran. Auf Silber kann man hervorragend Drähtchen anlöten. Das Problem ist nur: Bevor das Drähtchen dran ist, ist das Silber auf geheimnissvolle Weise verschwunden. Es geht einfach nicht. Das Lötflussmittel nämlich, das in dem Lötdraht drin ist, und das man normalerweise besonders beachtet, dass es an der Lötstelle ist, also das Lötflussmittel frisst die hauchdünne Silberschicht augenblicklich auf, wenn man normal löten will. Selbst beim Wiederanlöten abgebrochener Drähte.
Es gibt zwei Möglichkeiten:

1. Man macht einen kleinen ! Tropfen Zinn an die nicht zu heisse Lötkolbenspitze und lässt das Flussmittel komplett verdampfen. Dann das Zinntröpfchen auf der Silberschicht anreiben, 1oder 2Sekunden mit der Lötkolbenspitze und das bevor die typische Hitzekorrosion von Zinn ohne Flussmittel einsetzt. Es hält. Natürlich nimmt man auch nur eine möglichst Dünne Litze, oder Drähtchen für den Kontakt. Normalerweise die erste Wahl, diese Methode.


2. Man klebt das Drähtchen mit Silber-Leitlack an. Mit dem Leitlack kann man auch die Fläche kontaktieren, wenn das Silber weg ist, auf dem Leitlack selber kann man aber nicht löten. Aber er eignet sich dazu kleine Teile -sehr kleine Teile- anzukleben. Kalt-löten sozusagen. Oft die letzte Reparaturmöglichkeit für irgendso eine Kontaktierung. (kalt löten ist was anderes als eine „kalte Lötstelle“(die keinen Kontakt herstellt, weil nicht richtig geflossen)) da die Verklebung mit dem Leitlack nur 10 Gramm hält, oder so, muß das betreffende Drähtchen durch eine zusätzliche isolierende Verklebung o.ä. mechanisch entlastet werden.

Ein SMD-Bauteil Größe 0805 flach auf eine Platine zu löten ist schon nicht einfach, weil es verrutscht oder am Lötkolben klebt. Wenn man es vorher irgendwo einklemmt, die Anschlüsse verzinnt und ein Stück dünnen Schaltdraht einseitig anlötet, kann man 0805-Teile an diesem Anfasser sogar senkrecht oder in Kartenhaus-Form auf eine Platine löten. Da das allerdings bei mechanischen Belastungen leicht abbricht, muß man solche Freiformbauten hinterher mit Sekundenkleber oder UHU-Hart oder Epoxy verkitten.

Vorsicht bei hochohmigen Sachen mit Sekundenkleber! Die Verklebungen sind mitunter schwach leitend (>ca 1MOhm bis einige Gohm) Manche Lösemittelbasierten Kleber sind ebenfalls schwach leitend, bevor sie trocken sind.

Wenn ein IC zu winzig ist, um die Drähte anzulöten, z. B. diese TQFP-IC's oder MLF, QFN wie MICRF506, (mehr als 2 Kontakte pro Millimeter)dann heißt das noch nicht, dass das unmöglich ist, die ICS ohne geätzte Platine aus der Platinenfabrik zu kontaktieren: Man verzinnt die Anschlüsse mit etwas Lötzinn und viel Flußmittel, damit es keine Kurzschlüsse gibt. Dann dreht man das IC auf den Rücken mit den Kontaktstellen nach oben und klebt es auf der Platine fest. Eventuell zuerst die Wärmeableitfläche auf der Unterseite mit dickem gebogenen Draht wärmeableitend kontaktieren. Dünne Kupferlackdrähtchen deren eines Ende wenige Millimeter vom IC angelötet ist, so dass es nicht wackelt und sich auf eine Position auf dem IC-Kontakt biegen lässt, werden in der passenden Länge für den gewünschten IC Kontakt abgeschnitten und an der Spitze ebenfalls dünn verzinnt. Anschließend drückt man das Drähtchen mit dem abgebrochenen Öhr einer feinen Nähnadel (diese Microgabel an irgendeinen Halter löten) auf den richtigen Kontakt und verschweißt es mittels feinen Lötkolben mit dem IC-Kontakt. Aber eben ohne neuerliche Verwendung von Lötzinn. Denn das wäre viel zu viel und würde Kurzschlüsse machen. Nur Flußmittel. Mit Uhrmacherlupe kontrollieren, mit Multimeter nachmessen, ob weder Kuzschluss, noch fehlender Kontakt, und eiligst mit Klebstoff verkitten. Das Verfahren geht. Dauert aber 2 Stunden für ein IC mit 32 Kontakten. Aber ehe man 40 Euro für eine Fabrikplatine ausgibt, darauf auch noch drei Wochen wartet und sich mit einem neuen CAD-Programm herumschlagen muß, durchaus eine Alternative. Aber natürlich nicht, wenn man 100 mal das gleiche macht. Achtung: Beim Umdrehen des IC ändert sich der Drehsinn in der Anschlußreihenfolge natürlich. Man weiß das, aber vergisst leicht, daran zu denken.Foto Micrf506-Verdrahtung mit CuL0.2 Freiformbau mit anschliessender Verklebung Wenn man reichlich Platz auf der Platine hat, und längere Leitungen zulässig sind, kann man auch eine fertige gedruckte Adapterplatine für <2E/Stück verwenden, die man einfach huckepack nimmt. Es gibt ja auch Controller mit 100 Pins und wenn man die vielleicht auch noch austauschen muß, weil man sie durchbrennt, ist ersteres Verfahren ja eher zum Verzweifeln.

Die Verklebung von Ferrit-Teilen zu lösen(also HF-Spulenkernen oder Spannungswandler-Trafos/Drosseln aus Netzteilen oder Energiesparlampen), ist mir lange nicht möglich gewesen, ohne sie zu zerstören, oder zumindest die Kunststoffwicklungshalter völlig zu verschmoren. Bis ich auf den Trick mit der Mikrowelle gekommen bin. Aufgrund seiner Eigenschaften erhitzt sich Ferrit dort besonders schnell, während der Kunststoff nur langsam was von der Wärme abbekommt. Der Kleber, wo das Ferrit hundertstel-Millimeter-dünn verklebt ist, und wo man normalerweise nicht ran kommt ohne das Plastik zu zerstören, wird irgendwo bei 300 oder 350 Grad weich. Der ist ja direkt am Ferrit dran. Dann kann man den Kern vorsichtig aufhebeln. Geht nicht immer ohne Bruch, aber meistens. Und bei dem Preis von großen Ferritkernen! und der schlechten Erhältlichkeit spezieller Modelle! Für einen 3 cm großen Doppel-E-Kern braucht man etwa 30 Sekunden Microwelle. Kühlt aber auch sehr schnell wieder ab.Vorsichtig an den richtigen Wert herantasten! Niemand mag es, wenn das Essen nachher nach verqualmtem Plastik stinkt. Und es mag dann auch was richtig ungesundes dabei sein. PCB oder so. Empfehlung: Auf Porzellanteller und Weckglas drüber stülpen! Arbeitshandschuhe und Tapeten-Messerchen zum Auseinanderziehen der Kerne sind praktisch. Funken zwischen den Trafodrähten können in der Mikrowelle vorkommen. Die Wicklungen können also eventuell beschädigt sein.

Foto: in Mikrowelle zerlegter Trafo vorher/nachher


Vorsicht mit Sekundenkleber: Das Zeug setzt beim Erhitzen mit dem Lötkolben unter anderem Zyanidgas frei. Wenig zwar nur, aber nicht die Nase drüberhängen, wenn man ausnahmsweise an etwas schon verkittetes noch mal ran muß. Einen Ventilator verwenden und hinterher lüften! Ich meine, man fällt nicht gleich tot um, von so ein bischen, aber es ist vermutlich ziemlich ungesund, wenn man sich dem öfters aussetzt. Die Dämpfe kommen ja auch in die Augen.

Fein-Geräusch-Ortung: Wer ein Stethoskop hat, also so ein Arzt-Hörrohr, kann am anderen Ende den Trichter abmachen, der auf die Brust des Patienten käme und mit dem offenen Schlauchende auch sehr leise Geräusche hören. Zischen der Luft an undichten Stellen z.B. und vor allem genau orten. Man kann sich auch einfach einen Schlauch passender Stärke (innen 5-10mm) eher Kunststoff, als Gummi, ins Ohr stecken und mit dem anderen Ende das Geräusch suchen.

Früher oder später kommt jedes Entwicklungsprojekt in die mechanische Phase. Es braucht zumindest ein Gehäuse und meist auch bewegliche Teile aus Metall. Die mechanische Phase tritt alle paar Monate auf und dauert ca zwei bis zehn Tage. An einem oder mehreren Tagen der mechanischen Phase brauche ich die Trennscheibe (Lärm!)auf dem Balkon. Das dauert meist so 5-15 Minuten. Manchmal auch zweimal an einem Vormittag. Aber egal zu welcher Uhrzeit, man riskiert immer, dass irgendwelche Nachbarn unzufrieden sind. Ich versuche Lärm verursachende Arbeiten zu Clustern zusammenzufassen und wähle Uhrzeiten zwischen 9 und 12 Uhr vormittags und 15 bis 17 Uhr nachmittags für die ganz lauten Arbeiten.


Ich säge und hämmere mit geschlossenen Fenstern, Türen und Gardinen, den Schraubstock mit seinem Werkbank-Brett habe ich auf 10 cm dicken Schaumstoff gestellt, damit sich keine Geräusche auf den Boden übertragen (hilft wirklich), geht aber nur beim Hämmern, da es zum Feilen etc. zu sehr wackelt. und in der Tat sagte Scha-zi4 von den meisten Werkgeräuschen, dass sie sie in ihrem Zimmer garnicht hört. Mittlerweile auch von anderen bestätigt. (zwei Zimmertüren dazwischen, leise laufendes Radio. Aber das mit der Trennscheibe und das Hartlöten und Schweißen lässt sich nun mal nicht drinnen machen.

Vandalismussicheres Kompound:

Bei der Entwicklung einer bei allen Geschwindigkeiten gleichmäßig leuchtenden Dynamobetriebenen LED-Fahrradleuchte bin ich versehentlich auf ein Vandalismussicheres Kompound gestoßen: Heißkleber und Gummischweißband: Immer abwechseld eine Lage vom einen und vom anderen um die zu schützende Elektronik. Mit Heißluft verschweißen. Das Zeug klebt aneinander. Was hab ich geschuftet, um das Zeug für eine kleine Verbesserung noch mal auf zu kriegen!

Ventil-Membranen:

Wirklich feste dabei geschmeidige Membranen lassen sich aus Seide und Silikon herstellen:

Man kauft sich ein Seidentuch aus dem Bastelladen (für Batik oder Stoffmalen) aber echte Seide, die hält viel mehr. Kevlar/Aramid wird man ja zufällig nicht kriegen. Selbst dünne Seidenstoffe sind enorm reissfest. Das gewünschte Stück schneidet man aus, passt es an und schmiert es dann mit Silikon ein: Das Silikon richtig reinkneten in das Gewebe. Man muß schnell arbeiten, da unter diesen Umständen das Silikon schnell die erforderliche Schmierbarkeit verliert. Dann sofort die Membran am Einsatzort aufspannen und das Silikon ev. Noch mit Seifenwasser-Finger glätten. Die Membran ist Luft- und Wasser-dicht, geschmeidig, etwas elastisch und hält relativ... hohen Drücken stand.

Erläuterung: In der Niederdruck-Pneumatik mit Drücken im Bereich einiger hundert Millibar (z.B. Zieharmonika, Staubsauger) können druckgesteuerte Rückschlagventile nicht mehr als einfache Klappen oder Schieber konstruiert werden, da die Druckdifferenz auf der geringen Fläche des Schiebers nicht mehr ausreicht, um diesen sicher in Bewegung zu versetzen, wie beim Fahrradventil. Klappen kann man zwar groß konstruieren, so dass der Druck größer wird, aber damit steigt auch die Länge des abzudichtenden Randes und des dazu nötigen Anpressdruckes zu sehr an. Lässt man aber von einer großen, -selbst luftdichten- Membran einen kleinen Schieber bewegen, so lässt sich auch bei niedrigen Drücken ein zuverlässig abdichtendes Rückschlagventil bauen.

Dünnblechschweißen:
mit einfachem Inverter (Heimwerkergerät)

Elektro-Schweißen ist erheblich billiger als Hartlöten. Die Elektroden sind viel billiger und man braucht keinen teuren Sauerstoff.

Hartlöten ohne Sauerstoff geht zwar, aber nur mit dem niedrigschmelzenden Klempnerhartlot, also nicht auf Eisen, nur Kupfer, und nur bei kleinen Teilen oder mit Riesenflamme. Die Lötstellen werden nie richtig gut und der Spezial-Brenngasverbrauch ist enorm, bis das Teil endlich Temperatur hat.

Also Schweißen. Aber selbst mit den dünnsten (1,5mm)Elektroden brennt man dabei fast unvermeidlich Löcher in Bleche unter 1mm Dicke.

Der einfachste Tipp: erst auftragen, dann verbinden: Wenn man mit der Elektrode nur schnell über das dünne Blech streift, etwas langsamer, als zum Zünden (ohne HF-Zündung) dann wird etwas Metall von der Schweisselektrode auf das Blech übertragen. Zwar oft kein ordentliches Band sondern nur ein Punktstreifen, aber bei mehrmaligem Wiederholen gleicht sich das etwas aus.Man streicht so schnell über das Blech, dass man kein Loch brennt. (vorher an einem Abfallstück ausprobieren) mit der Zeit trägt man so ca 2-3cm rund um die zu verbindende Stelle eine vielleicht ein Millimeter dicke etwas unregelmäßige Schicht auf. Schwache Stromstärken führen dabei nicht zu besseren Ergebnissen. Lieber mehr Strom, aber dafür schneller bewegen. Dünne Elektroden, ca 1,5mm sind aber schon wichtig. Man darf dabei niemals ein zweites Mal über die selbe Stelle gehen, bevor sie durch den Schweißerhelm nur noch ganz dunkel glühend aussieht. Sonst sofort Loch. Auf dem verstärkten Material kann man dann lange genug verweilen, um die Verbindung herzustellen. Diese Regel gilt auf für das Verschließen von Löchern. Man baut einen Wulst um das Loch auf und verlängert ihn allmählich nach innen. Das hält dann so gut, wie vorher, aber man hat einen dicken Buckel an der Stelle, den man nicht wegmachen darf. Zusätzliche mechanische Stabilität z.B. beim verschweißen von dünnwandigen Rohren, kann man mit dem Aufbau von sozusagen „Brettwurzeln“ (siehe Urwaldbaum) erzielen. Das Metall wird durch die Schweissung ja auch geschwächt, (Stichwort „weichglühen, anlassen“ usw.) was man ev. ausgleichen möchte.
Damit kriege ich mit einem Heimwerker-üblichen Inverter Rohre mit etwa 0,5mm Wandstärke geschweißt. Ich war aber noch nie so diszipliniert dabei, dass ich nicht wenigstens ein oder zwei Löcher hinterher zu-buckeln mußte.

Vorsicht bei verzinktem Material: zuerst in einem extra schnell streifenden Durchgang das Zink im Bereich der Schweissstele wegbrennen: Brennendes Zink (tatsächlich eine Oxidation) bringt jede Menge Extra-Hitze, was die Loch-Gefahr verdreifacht.

Wer als Elektroniker sowieso löten kann, kann die dort erlernte Geschicklichkeit der Lotzuführung gleich auf das Elektroschweißen ausdehnen: Mit einer Elektrode schweißt man wie normal, in die andere Hand nimmt man eine zweite Elektrode und führt sie der Schweißstelle quasi wie Lötzinn zu. Durch diese Zuführung kann man die Temperatur der Schweißstelle besser kontrollieren und brennt nicht so leicht Löcher, bzw. kann sie ggf. auch wieder mit Brücken verschließen. (!80V,Handschuhe!)

Noch wirksamer und einfacher: bei ebenen Dünnblechen kann man einen dicken Klotz/ Platte aus Kupfer (5-10mm) von der Rückseite gegen die zu schweißenden Bleche drücken. Die Kühlung mit dem Kupfer bremst die Entstehung von eingebrannten Löchern stark. Es muß aber Kupfer sein, oder jedenfalls ein Metall, das nicht mit verschweißt. Auch bei diesem Verfahren muß man intermittierend und mit Bedacht schweißen, damit das Dünnblech nicht zu heiß wird.

Natürlich muß man einen Schweißhandschuh also Hitzeschutz und elektrische Isolation gegen den Schweißstab/ Kupferplatte verwenden. (80Volt) Auch einen Sonnenbrand kann man vom E - Schweißen kriegen. Ich hatte mir eine kleine praktische Autogenschweißbrille mit E-schweiß-tauglichen 11er Gläsern präpariert. Nach 15 Minuten fing es drumherum an, zu jucken, und ich bin 3 Tage mit rotem Gesicht herumgelaufen. Man konnte deutlich sehen, wo der Schatten der Brille gewesen war. Dass Sonnenbrand ungesund ist, ist ja bekannt. Seither verwende ich einen automatischen Schweißhelm (40Euro bei Ebay) und Handschuhe zum Schweißen.

Wirklich kleine Teile, oder was nicht zu heiß werden oder nicht verformt werden darf, wie z.B. Kugellager aber nur hartlöten, falls kleben mit MMA (Uhu-Acrylit/ Stabilit-Express) nicht überhaupt reicht.

Hartlöten von Edelstahl mit Silberlöffel:

Edelstahl lässt sich ja leider nur mit dem hochprozentigen Silberlot richtig löten.
Ein Stäbchen von dem Zeug kostet aber leider schon 9 Euro.
Aber eigentlich tut es jeder Gegenstand aus Silber:
Hat man z.B. aus einer altmodischen Aussteuer noch eine Kiste voller Silberlöffel, dann kann man die Dinger mit gut Glück vielleicht für 20 oder 30 Euro das Stück loswerden. Kauft man sich ein wenig Flussmittel für mittlere Temperaturen und schneidet einen Löffel in Streifen, kann man damit so viel löten, wie mit drei Stäben Silberlot. Es kommt natürlich auch auf den Silbergehalt an und Löffelsilber fliesst nicht ganz so gut, wie Lötsilber. Aber fast.

Ich habe damit ein paar Edelstahl-Teile für das Badezimmer gelötet.

Ein Hoch auf Helgas Silberlöffel Nr1 (Dazu muß man ehrlicherweise sagen, dass besagte Helga mir den Silberlöffel extra für
Ein Hoch auf Helgas Silberlöffel Nr2 technische Zwecke aus ihren Beständen herausgerückt hat, irgendwann vor ein paar Jahren. Die, die sich über diese Schändung aufgeregt hätten, wären eher andere gewesen...)

Eigentlich ganz passable Lötstellen. Jedenfalls kann man erkennen, dass das Zeug wirklich fliesst und sich verbindet. Die Kratzer kommen von der Nachbearbeitung um den durch das Erhitzen des Edelstahls entstehenden schwarzen Zunder zu entfernen.

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Übrigens kann ich daruf hinweisen, dass hartlöten von gewöhnlichem rostendem Stahl, das ja bekanntlich mit Messinglot geht, eben auch mit gewöhnlichem Messingdraht geht. Wenn man schon ein Flussmittel für 800-900 Grad hat, braucht man das teure Lot nicht zu kaufen. Zumal es die dünne Sorte zum Löten kleiner Teile in unserem Baumarkt gar nicht mehr gibt. Aber in der Draht und Seile Abteilung: Messingdraht!

Klebereste einweichen unter Plastikfolie:

mitunter hat man auf einer glatten nicht sauffähigen Fläche (Glasscheibe, Metallplatte, Kachel, etc.) Reste von Klebstoff, mit denen vor Jahren mal etwas verklebt war. Auch wenn dies mal ein Lösemittelbasierten Kleber war, lässt er sich nicht mehr einfach mit Lösemittel wegwischen. Dazu ist das Zeug oft einfach zu verhärtet. Wenn mechanische Entfernung auch nicht infrage kommt, braucht man trotzdem nicht zu verzweifeln: Man weicht die Klebung einfach ein. Nur: wie macht man das an z.B. einer senkrechten Glasscheibe?

Man schneidet ein Stück Küchenklarsichtfolie zurecht, erheblich größer, als der Klebefleck. Ein kleines Stück Küchenpapier oder Stoff tränkt man mit dem infragekommenden Lösungsmittel, pappt es noch nass auf den zu entfernenden Fleck, wo es durch Oberflächenspannung, oder notfalls Nachhilfe mit etwas Tesafilm hängenbleibt. Die Küchenklarsichtfolie ist auf jeden Fall selbsthaftend, und die deckt man sofort darüber, damit das bischen Lösemittel in dem Papier nicht verdunsten kann.Das lässt man ein paar Stunden auf der Scheibe, und irgendwann, bevor es trotzdem verdunstet ist, zieht man die Folie ab und kann die eingeweichten Klebereste verkleichsweise leicht entfernen.

So kann man einen Fleck unter Verwendung von nur ganz wenig Lösemittel gründlich einweichen.

Kleine Gegenstände kann man auch in eine Plastiktüte tun , oder in Folie wickeln, nachdem man sie eingeschmiert hat.

Dass das geht, liegt daran, dass die meisten Tüten aus Polyäthylen sind, einem Kunststoff, der fast (!) allen Lösemitteln wiedersteht.

Badezimmer lüften:

Der Witz ist, dass man die Feuchtigkeit nicht aus dem Zimmer rausbekommt, wenn man nicht heizt. So gesehen muß man leider grade zum Fenster rausheizen, um das Zimmer trocken zu bekommen. Bei Beachtung des richtigen Systems spart man trotzdem Energie:

Fakt ist:

warme Luft (30Grad)bindet viel mehr Wasserdampf, als kalte Luft (10Grad) zumal man die Luft von draussen ja auch nicht ganz trocken rein kriegt, sondern bereits zu 60 oder mehr Prozent mit Wasser gesättigt.

Man muß die Luft also rauslassen, wenn sie maximal mit Feuchtigkeit gesättigt ist: Das ist erstens mal direkt nach dem Duschen oder Baden. Wartet man damit, schlägt sich die Feuchtigkeit nur an den Wänden nieder.

Große Wasserflächen möglichst ablassen, oder wegwischen, so dass sie im Ausguss verschwinden und nicht über die Lüftung getrocknet werden müßen.

Wenn der erste Schwall feucht-warmer Luft raus ist, ist weiteres Lüften unproduktiv. Man kühlt nur die Wohnung aus damit. Statt dessen heizt man dem Zimmer ein.Wenn es warm ist, wartet man bis sich die Luft ganz feucht anfühlt, eventuell schon der Spiegel oder die Scheibe beschlägt. Dann diese ganz warme Luft rauslassen und mit ihr die Feuchtigkeit. Das eventuell noch einmal wiederholen. Ja so ist es leider: Zum Trocknen muß man grade die warme Luft rauslassen. Aber nur kurz, und nachdem man ihr Zeit ließ, sich mit Feuchtigkeit zu sättigen. (Wobei auch ein Ventilator hilfreich sein kann).

Dauerhafte Etiketten in korrosiver Umgebung:
Bei Elektronik und anderen Basteleien gibt es oft Dinge zu etikettieren, z.B. an Kontakten ein kleines Schildchen mit deren Funktion anzubringen etc. Dabei ist festzustellen, dass Kugelschreiber – Farbe im Laufe einiger Jahre total ausbleicht, und auch chemisch wohl nicht so beständig ist, wenn Wärme und diverse Materialausdünstungen darauf einwirken. Ausserdem kann man mit Kugelschreiber nicht richtig klein schreiben, der Strich ist zu breit. Mit Bleistift kann man richtig klein auf Papier kritzeln, und wenn man das Papier mit Sekundenkleber durchtränkt und ev. auch gleich anklebt, ist die Bleistiftschrift auch fest gegen Verwischen, wenn es sich um anzufassende äußere Teile handelt. Bleistift jedenfalls ist dauerhaft. Papier wird durch das Durchtränken mit dem Kleber wasserfest.

Edelstahl ist ein verdammt teures Bastelmaterial:
(also V2a/ 1.4301)
Nein, nicht, weil das Metall selbst so teuer ist, man kann es bei Pro-Kilo und anderswo schon erschwinglich bekommen, wenn man kein Super-großes Teil braucht.
Nein: Teuer ist das Material zur Verarbeitung: Man braucht spezielle Kobalt-Stahl-Bohrer zum Bohren, zum Hartlöten braucht man Silber-Lot mit >50% Silber-Anteil und hinterher ist auch noch alles verzundert und aufwendig zu reinigen.