Thema Griechenland:


Am Montag vergangener Woche erfuhr ich aus erster Hand, wie dreckig es den Griechen wirklich geht. Sie wissen nicht mehr ein noch aus, an den Straßenrändern betteln blutjunge Menschen und es vegetieren auf den Straßen Menschen, die bei uns alle Kriterien für die Pflegestufe zwei erfüllen würden! Die Griechen haben im Augenblick nur die Aussicht auf noch knappere Geldmittel, auf Schlägertrupps der Goldenen Morgenröte, auf noch größere Arbeitslosigkeit und die Privatisierung staatlicher Unternehmen wie z.B. der Wasserwirtschaft! Was für ein Elend! Und alles nur, weil das Geld fehlt!

Nach diesem sehr anschaulich vor Augen geführten Bericht wurde ich – als psychisch Kranke – an eine psychologische Weisheit in der Therapie am Boden Liegender erinnert: Man muß die Menschen dort abholen, wo sie gerade stehen! Und man muss die Menschen ermutigen, aus ihrer Schwäche eine Stärke zu machen! Zur Zeit behelfen sich die Menschen auf den Straßen z.B. mit dem Tausch von Waren, nach dem Motto: Ich habe fünf Kilo Kartoffeln – Du hast fünf Kilo Käse. Lass uns ein paar Pfund Kartoffeln gegen ein paar Pfund Käse tauschen. Dann haben wir von beidem etwas! Es findet also so etwas wie Tauschhandel statt. Als ich davon hörte, musste ich mich an eine mir bekannte Frau aus unserem Ortsteil erinnern: Diese hatte vor wenigen Jahren einmal versucht, einen Tauschhandel mit Dienstleistungen aufzuziehen. An einer Art Tauschbörse konnte man beispielsweise Punkte (denen man auch einen Namen gegeben hatte), für - bei anderen Teilnehmern des Projektes- verrichtete Dienstleistungen erwerben und diese Punkte wiederum gegen andere Dienstleistungen, die man selbst gerne bei sich verrichtet haben wollte,eintauschen!

Ich finde diese – damals aus der Hartz-4 Not – geborene Idee, sich Teilhabe, z. B.durch einen von einer Friseurin geschnittenen Haarschnitt, zu verschaffen, gar nicht so übel! Hauptanliegen des Projektes war es ja, den Menschen, die an der Tauschbörse eingetragen waren, ohne Geld zu einem menschenwürdigen Leben zu verhelfen. Man leistete etwas bei anderen Teilnehmern und dafür wurde man mit gutgeschriebenen Punkten entlohnt! Kurzum: Mangels Euros sollte in einer Schattenwährung bezahlt werden! Ich wünschte mir, so etwas wäre auf Griechenland übertragbar! Wie schön wäre es doch, würde so etwas von der Keimzellen der griechischen Gesellschaft, den Familien und kleinen Dörfern immer weitere Kreise ziehen und sich schließlich fest in der Gesellschaft verankern! Natürlich könnte man den Euro weiterhin als Zahlungsmittel für Importprodukte behalten! Und natürlich als Deviseneinnahmen für Exportprodukte Griechenlands und für den Tourismus! Aber mit zwei Währungen bräuchte man vielleicht nicht mehr diese Unsummen an Euros, die dann doch den Menschen nicht zugute kämen!Wenn man die Tauschwirtschaft optimieren und organisieren könnte und dabei die Alten, Schwachen und Kranken berücksichtigen würde, wäre vielleicht das ein oder andere Leid zu lindern! Auch Lebensmittel ließen sich durch Punkte tauschen! Aber ich denke, so eine Tauschwirtschaft kann man nicht von oben erzwingen oder diktieren, so etwas muss von dort kommen, wo die Not ist! Und vielleicht bin ich ja auch nur eine unverbesserliche Träumerin, die sich von ganzem Herzen wünscht, dass das Leben irgendwann einmal gerechter wird!Es wäre so schön, wenn meine Gedanken wenigstens eine Überlegung wert wären!

e Gedanken wenigstens eine Überlegung wert wären!