Um mich nicht in das metoo für übererzogene Bürgersöhne einzureihen, muß ich wohl mal eine gestutzte Version der File über meine Eltern unter die Leute bringen. Nein, nein, sexuelle Belästigung gab es nicht, sie waren prüde bis zum Fremdschämen. Aus heutiger Sicht jedenfalls. Sie verbargen den Rest und das wenige was rauskam gab eher Anlass, sich vor der mutmaßlichen sublimierten Aggession zu fürchten.


Ich war ein geliebtes KInd, sollte aber etwas sein, das ich, je größer ich wurde immer weniger sein konnte. Aufgrund der Politik beschissener Regierungen war damit leider nicht mit 18 Schluß, sondern meine Eltern haben ihre Versuche an mir herumzuerziehen niemals eingestellt, bis ich irgendwann den Kontakt abgebrochen habe. Herumerziehen heißt vor allem, Durchkreuzen all meiner Bestrebungen, ich hatte immer einen Feind im Nacken sitzen, den ich nicht mal abschütteln konnte, weil ich ja mein Geld von dort bekam. Das war gesetzlich geregelt und noch heute, wo meine Mutter lange verstorben ist und mein Vater auf Hilfe einer Haushälterin angewiesen ist, kriege ich mein Geld von dort, obwohl theoretisch jetzt endlich der Staat für mich zuständig wäre, aber er drückt sich, weil ich ja diese Zahlungen von meiner Familie bekomme. Diese kann die Zahlungen aber nicht einstellen, weil das mein Untergang wäre, wenn nicht erstmal gesichert wäre, dass der Staat weiterzahlt. Obwohl der auf dem Papier jetzt dafür zuständig ist. Eigentlich ist das Erpressung. Aber bei soviel Filz tut man immer einem Unrecht, wenn man solche Worte benutzt. Anderen nicht.

Wer sich eine Vorstellung von dem Klima bei uns zu hause machen will, hört sich am besten Franz Josef Degenhardts Lieder an, in deren vielen die bürgerliche Gesellschaft der 50er bis 70er Jahre spöttisch karikiert wird. Aufstrebende obere Mittelschicht. Mit dem besonderen Treibsatz des Deklassiertseins aus der Oberschicht durch die Gesellschaftsverwerfungen des zweiten Weltkriegs und sich wieder Hochgearbeitethabens bis zur Mittelklasse. Die nächste Raketenstufe wäre dann möglichst ich gewesen. Oder wenigstens,... ja, das "wenigstens" hat es in sich.

Ich gehörte aber nicht "dazu", meine Eltern hatten einen Anspruch, und mein Adelstitel dokumentierte auch noch diesen Anspruch. Angesichts dessen ist das ganze noch recht leidlich abgegangen, bis ich das Haus erstmals verließ. Die Abiturklasse hat es einigermaßen geschnallt, und meine Schwester hat bei meinen Eltern emanzipatorische Vorarbeit geleistet und mein Vater war nicht ganz dumm, konnte witzig und großzügig sein.
Aber es ist unvorstellbar, was wohlmeinende aber inkompetente Leute, da wo niemand hinguckt, weil man ja erwachsen ist, einem antun können, wenn ihre Wohlmeinung aus irgend einem Grunde mit großer Macht unterfüttert ist.
Zu alledem bin ich ja zeitlebens ein auf mich selbst gestelltes Waisenkind gewesen, da ich ja auf meine Eltern emotional niemals zurückgreifen konnte, sondern gegen ihren wohlmeinenden Machtmißbrauch ankämpfen mußte. Immer Klappe halten, niemals ein echtes Problem ausplaudern.....
Da wo andere mal ein zwei Jahre Schluss machen und die Eltern anschließend froh sind, wenn sie brav sein dürfen und dafür teilhaben am Leben der nächsten und übernächsten Generation.
Tja, das macht ein beschissener Staat aus Bürgersöhnen. Entweder "Zack" oder kaputt.

Die umfassende Version dieser Geschichte habe ich gelöscht, und wer nicht das Problem hat, zu verstehen, warum ich zwar verrückt, aber trotzdem nicht unzurechnungsfähig bin, oder selbst im Ruf des Verfolgungswahns steht und Hilfe sucht um sich zu artikulieren, der sollte sich das ganze ersparen. Wie gesagt, ich habe nicht das Bestreben, denselben Fehler, wie die #metoo Pilgerinnen zu machen, und Regresse zu fordern, wo es nur noch um Geschichte geht. Um Sex-Übergriffe, wie gesagt, nicht. Wer den Kram trotzdem lesen will: erschöpfende Version

Mein Vater lebt noch, hoffentlich noch lange. Ich habe ihm nichts nachzutragen und es gibt auch keinen Grund mehr, irgendwas von ihm zu befürchten. Und er zahlt meinen Unterhalt. Was eigentlich die Behörden müßten, aber die müßen ja nicht, wenn jemand anders das “freiwillig” tut. Der wiederum muß, um mich nicht zu vernichten. Hat was von Erpressung durch den Staat.