Liste lobenswerter Dinge
Wenn es lobenswertes gab, in Deutschland, ist das ja eigentlich mit Corona eingestellt worden.
Trotzdem muß ich noch das 9-Euro-Ticket auf die Liste setzen. Möge es uns erhalten bleiben.

Eigentlich wollte ich hier mal nur positives schreiben, um dem Eindruck entgegenzutreten, auf der Webseite wäre alles nur Gemecker an Dingen, die schlecht sind. Irgendwie war diese Absicht aber nicht haltbar. Es ist eben auch eine Frage der Perspektive. Es ist eher eine Sparte “lokales” daraus geworden, vermutlich, da ich ja kaum noch ins Ausland reise.
Und: Jahre her, der letzte Eintrag hier. Einiges hat sich tatsächlich ganz geändert. Z.B. Durch “Covid-19”)



Lobenswert:

0.Der Ludwig Soumagne-Weg in Neuss Norf. Wenn man von Weckhoven nach Allerheiligen mit dem Fahrrad fährt, kann man diesen Weg benutzen, der für den KFZ-Verkehr gesperrt ist. Einfach nur so ein Spazierweg der zwischen Norf Kirmesplatz bis Allerheiligen durchgehend unter Bäumen geht, also grade im Sommer angenehm schattig ist, und nicht nur so ein kleines Stück sondern richtige ca 3 Kilometer. Der Hauptweg, der von Blechschildern mit Gedichten von Soumagne begleitet wird, wird auf weiten Strecken von kleinen Waldwegen durchs Gebüsch begleitet. Nicht nur so'n kleiner Park, in dem man nur 5-Minuten-Runden drehen kann. Und auf der ganzen Strecke ohne Unterbrechungen durch Häuser Straßen und Autos. Der Hauptweg ist asphaltiert, so dass das Rad auch richtig rollt ohne dass man seine Kraft sinnlos für Geholper verpulvern muß.


1.Der Kinderbauernhof in Neuß. Der beste Platz für Leute mit kleinen Kindern, wo man fast zu jeder Tageszeit einen Spielkameraden für sein Kind findet, und der mit seinen Tieren auch Erlebnisse für die Kinder bietet.Dort finden auch oft Veranstaltungen für Kinder statt und da es keinen Eintritt kostet ist auch keine Schwelle für Leute da , die nur mal so eben vorbeischauen möchten.

2.die Internetplätze in der Neusser Stadtbibliothek. Sie sind für angemeldete Bibliotheksbenutzer kostenlos,und sind seid es sich rumgesprochen hat immer gut besetzt. Ich finde es gut, dass dadurch jeder ins Internet kann, auch wer vielleicht noch keinen Compi hat. - Immer noch gut, auch in der smartphone – Ära. (Minus Corona.)

3.Dass zwei Straßenunterführungen in Neuss zum Bemalen mit Graffitti freigegeben wurden. Es sind richtige moderne Gemäldegalerien entstanden,die ich mir immer wieder mit Vergnügen ansehe. Die Stadt sollte noch mehr Flächen freigeben.

4. Ach was...

5.Es mag sein, dass das internationale Wirtschaftsgebaren von McDonalds kriminell ist und die Niedriglöhne, die sie an ihre Mitarbeiter zahlen sind mir schon vor 20 Jahren skandalös vorgekommen. Aber, wenn man im Ausland unterwegs ist,womöglich in so einer Toilettenwüste wie England, wo es keine öffentlichen Klos gibt und nichtmal Restaurants verpflichtet sind ein Klo zu unterhalten, dann ist man oft verdammt froh, wenn am Horizont ein McDonalds auftaucht.Da gibt es immer ein benutzbares Klo und man wird auch nicht gefragt ob man was konsumieren möchte, bevor einem der Eintritt ins Örtchen gestattet wird,wie anderswo. Und wenn man unterwegs einen Kaffee trinken möchte und ihn nicht selber machen, dann ist McDonalds in aller Regel die billigste Alternative. Und das Essen? Na,ja, es gibt besseres, aber man weiß jedenfalls im Voraus was man kriegt und muß sich nicht auf ungenießbare Überraschungen gefasst machen, die normalerweise auch nicht billiger sind.Also: zuhause gehe ich nicht zu McDonalds, aber auf Reisen regelmäßig. Als bezahlbare Alternative gibt es höchstens noch Kaufhauskantinen, aber die gibt es nicht überall.



Tadelnswert: Es wurden zu viele oder zu umfangreiche Lizenzen für Strassencafes auf dem Rathausvorplatz vergeben. Früher kaufte man sich als armer Mann ein paar Brötchen oder ein Teilchen und eine Tüte Milch in der Bäckerei oder im Supermarkt und setzte sich auf die Stufen von dem Brunnen auf dem Rathausvorplatz, um von dort das Geschehen zu beobachten und auf sich wirken zu lassen, vielleicht auch zu warten, ob man jemand sah, den man kannte. Früher war sowas in allen europäischen Cities Normalität. Heute ist dieser Brunnen in dichtem Kreis umrundet von den Tischen und Stühlen eines Strassencafes. Wer auf den Stufen des Brunnens sitzt hat seine Kopfhöhe etwa auf Höhe der Tischplatte, und kann gucken, was die Leute einen Meter vor ihm unter dem Tisch fummeln. Klar, dass man nicht mehr vor dem Brunnen sitzen kann. Arme Leute ohne Geld werden auf diese Weise wieder an die Peripherie entsorgt. Das nächste, wo man noch sitzen kann, ist dann die Treppe vor dem Zeughaus. Da ist zwar ein hübscher Springbrunnen, aber vorbei kommen da nur Leute, die zum Parkplatz wollen, also wieder keine Armen, die man ja vielleicht kennen könnte.
Dies ist ganz offensichtlich armenfeindliche Politik von diesem Stadtrat.
Auch die paar Drahtgeflecht-Bänke, die im Hauptstraßenzug angebracht sind, stehen alle so, dass sich dort im Grunde nur jemand hinsetzen würde, der nicht mehr stehen kann, niemals aber jemand, der am sozialen Leben teilhaben möchte. Dieses ist grundsätzlich gebührenpflichtig.
Das ist ganz offensichtlich armenfeindliche Politik von diesem CDU-Stadtrat.

Und undemokratische.
Man beseitigt das Forum.

Ärgerliche Unsitte: Bei immer mehr Hochhäusern in Neuss sind die Mülltonnenanlagen verschlossen. Die Stadt sollte doch eigentlich froh sein, wenn jeder, der etwas wegwerfen will, auch die Gelegenheit dazu erhält, sich postwendend und umweltgerecht an der nächsten Tonne dessen zu entledigen. Das Papier vom Kebab to go beispielsweise, oder peinliche Sexartikel, die man nicht in der eigenen Mülltonne den Nachbarn zur Ansicht präsentieren möchte. Und wieder ist die Privatisierung und individuelle Bezahlung öffentlicher Dienste schuld.

Tadelnswert: dass die Stadt soviel Geld für den Umbau des Parkhauses am UCI Kino rausgeworfen hat.Es bestand,ausser am Hansefesttag nie Bedarf nach weiteren Parkplätzen und die millionenschwere Umkonstruktion der Fassade ist erst recht rausgeworfenes Geld.Anderen Leuten erzählt die Stadt, das Geld wäre knapp.Blödes Prestigeobjekt.

Tadelnswert: Auf einem Spielplatz wo ich mit Nick Sonntags meistens hingehe sind die Schaukeln kaputtrepariert worden. Auf jedem Schaukelbrett ist ein Autoreifen festgeschraubt und zwar so,dass man nicht mehr drauf sitzen kann ohne sich im Schritt zu drücken. Ausserdem sind die Reifen viel zu schwer, als dass ein Kind sie in Schwung kriegen könnte. Der mutmaßlich sexistische Erfinder dieser Rubbelvorrichtungen hätte sie mal selber ausprobieren sollen, bevor er unsere Schaukeln unbrauchbar macht.Nachtrag 2009: Inzwischen sind die Schaukeln wieder geändert worden. Ein anderes Design, welches wohl auch verhindern soll, dass die Kinder zusammenstossen, aber sich wenigstens in Schwung kriegen lässt.

Auf dem großen Platz vor dem Aldi in Neuss Süd gibt es keine einzige Sitzbank. Dies ist doch immerhin ein Gelände mit 3 großen und 3 mittleren Supermärkten: Mediamarkt, Aldi, Toys'R us, Deichmann, Edeka, DM-Drogerie. In so einem Komplex wäre es eigentlich normal und selbstverständlich, dass in jeder Ecke ein paar Sitzbänke herumstehen. Sicher, auf dem Parkplatz stehen Sitzgelegenheiten, aber die sind privat und in kleinen Blechgehäusen eingeschlossen. Und dann gibt es den Kaffeausschank von der Bäckerei, da kann man auch sitzen, aber da muß man bezahlen und Bäckerbrötchen fressen und nicht die von Aldi mitgebrachten Frikos. Und bei den Frikos ist mir eingefallen, warum es auf dem ganzen Gelände keine einzige Sitzgelegenheit gibt: Wegen der von Aldi mitgebrachten Tetrapacks mit Wein und billigen Bierflaschen. Und jetzt bin ich allerdings sauer, weil ich das total undemokratisch finde, die sogenannten Penner überall auszusperren. Die Gesellschaft möchte gerne auf den Ausschuss schimpfen, den sie produziert hat, aber er soll gefälligst nicht zu sehen sein. Der demokratische Prozess kann aber nur funktionieren, wenn jedes ungerechte Ereignis, das stattfindet, auch wieder in die Gesellschaft zurückgekoppelt wird. Ganz davon abgesehen, dass es unangenehm für die “Penner” selbst ist, wenn sie keine Plätze zum Versammeln haben. Die Gesellschaft putzt sich mal wieder ihr schlechtes Gewissen: Pfui!

Tadelnswürdig: Die Marotte der Gummifabriken, Fahrradschläuche jetzt auf der Aussenseite mit Gummirippen zu versehen wodurch ein dauerhaft haltbares Flicken effektiv unmöglich gemacht wird. Ich halte das für eine kundenfeindliche Maßnahme, die vor allem arme Leute trifft, um den Umsatz zu erhöhen. Tip: Mit einem Hochgeschwindigkeitsschleifer lässt sich so eine Rippe aber doch abschleifen.

Tadelnswert finde ich auch die Marotte an allen öffentlichen Orten und selbst in Krankenhäusern Tiefspüler – WC's aufzustellen, statt Flachspüler. Bei den Tiefspülern ist man mit dem Hintern immer über der Wasserfläche und wenn es plumpst, dann platscht es einem an den Hintern. Zusammen mit der Scheisse vom Vor-Benutzer, wenn die Spülung nicht so gründlich war. Und das soll dann hygienisch sein? Igitt. Man kann also nur vor der Benutzung eine ordentliche Ladung Klopapier reinstopfen, um das platschen zu verhindern. Nicht grade sparsam. Es gibt kaum typischere Beispiele dafür, dass die Planer öffentlicher Einrichtungen völlige Nieten sind und ihre Stellung durch Nachplappern und Radfahren in der Bürokratie erhalten haben und nicht durch wissenschaftliche Qualifikation und gesunden Menschenverstand.

Ärgerlich finde ich, wenn ich irgendein Körperpflegeprodukt kaufe, und die Inhaltsstoffe darin sind zwar ordendlich auf der Verpackung aufgedruckt, aber auf Englisch. Dass Sodium = Natrium ist und Potassium = Kalium und einige andere Elemente weiß ich ja inzwischen, aber die Ausdrücke aus der organischen Chemie sind bei mir auf Englisch totale Fehlanzeige. Auch die E-Nummern kennt kein normaler Mensch auswendig. Und ich hatte Chemie auf dem Gymnasium und war gut darin. Und sehe auch manchmal Hobbythek oder sowas, wo man über die Eigenschaften der Inhaltsstoffe informiert wird.
Ich finde hier drückt sich eine ganze Branche darum, ein bewußt und grade für sie erlassenes Gesetz auch auszuführen: Nämlich den Verbraucher zu informieren.
Ich empfehle: Eine gesetzliche Verordnung, dass die englischen Bezeichnungen gerne benutzt werden dürfen, aber ausserdem die deutschen draufstehen müßen.
Außerdem: Wenn im Zuge europäischer Vereinheitlichung englische Bezeichnugen benutzt werden sollen, dann diese im Chemieunterricht in Zukunft grundsätzlich gleich dazu zu lehren.